Bürgerstiftung präsentiert herausragendes Scheunenkonzert
Etwa 500 Gäste besuchen Veranstaltung mit dem „Deutschen Blechbläserquintett and friends“ in Damme.

Das 12. Stiftungskonzert in der Scheune auf dem Hof Zerhusen besticht durch die Kombination der Musiker. Jörg Ulrich Krah (Cello) ist einer der vier „Friends“ des Deutschen Blechbläserquintetts. Foto: Brauns-Bömermann
Die Scheune auf dem Hof Zerhusen ist schon lange kein Geheimtipp mehr. Jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit lädt die Familie Zerhusen die Dammer Bürgerstiftung und ihre Gäste zu zwei festlichen Konzerten ein. In diesem Jahr besuchten rund 500 Zuhörer das Stiftungskonzert am Samstag und Sonntag mit dem „Deutschen Blechbläserquintett and friends“. „Wenn wir kommen, ist schon alles festlich geschmückt“, bedankte sich Christine Grimme zu Beginn bei Familie Zerhusen, die die Konzertscheune für das Event zur Verfügung stellt. Was die Gäste jedes Jahr begrüßt, ist eine festlich geschmückte Scheune, die sich hinter den großen Namen in Schleswig-Holstein nicht verstecken muss.
Geboten wird für 15 Euro Eintritt herausragende Musik mit Musikern voller Leidenschaft und Kreativität. Die Friends, die das „Deutsche Blechbläserquintett“ dieses Mal gewinnen konnte, hätten nicht regionaler und besser sein können. Jörg Ulrich Krah ist Cellist, Leiter der Kunst- und Musikschule Osnabrück und Dozent an der Hochschule Osnabrück. Savo Čoviĉković (Akkordeonist) doziert an der Kunst- und Musikschule Osnabrück und leitet das Osnabrücker Akkordeonorchester. Julian Luttmer-von Wahlde (Schlagzeug, Marimbaphone, Darbuka und Handpan) leitet die Musikschule Neuenkirchen-Vörden und begleitet das Blechbläser Quintett seit Jahren. Als dritten Mann an der Trompete lud das Quintett sich Thomas Meise ein.
In Summe und mit der Auswahl der Werke führte das Konzert in die großen Konzertsäle Europas. Business würde den Ehrgeiz der Musiker wohl „Benchmark“ nennen. Denn die Messlatte hatten sie sich selbst gesteckt, die, die bei den Düsseldorfer- und bergischen Symphonikern und der Neuen Philharmonie Westfalen spielen und als beliebte Solisten und Musikpädagogen arbeiten. Der Bogen zum Frieden und der Botschaft der Weihnacht, Liebe unter den Menschen, erschloss sich erst in der zweiten Gehirnwindung: Das Ensemble mit ihren Solisten hatte schlau gewählt. Das Trompetensextett von Oskar Böhme, der als Deutscher 1898 nach Russland „wegen des Jobs“ auswanderte, macht den Anfang.
Jörg Ulrich Krahs Wunsch, das anspruchsvolle „Concerto for Violoncello and Brass-Quintett“ von Tristan Schulze zu spielen, scheiterte bisher an den richtigen Partnern. Mit Heiko Maschmann fand er den passenden Mitstreiter. „Es ist für Damme quasi eine Uraufführung“, sagte Claudia Westendorf. Wie stark Krah im Jazz und in der Improvisation verhaftet ist, bewies der Musiker mit seinem Cello. Es war Weltenbummler und Reise-Blogger auf dem Trip durch die Kontinente, in barocke Gärten, durch Straßenschluchten bis ins Kaffeehaus nach Wien.
Traditionell singt das Publikum am Ende selbst: Sieben Gesamtstrophen zu drei kirchlichen Weihnachtsliedern waren die Herausforderung: Für die Dammer und ihre Gäste war das kein Problem.
Artikel von der Oldenburgischen Volkszeitung vom 07.12.2025, mit freundlicher Genehmigung der OM Medien und weiteren Bildern von Doris Kreuzkamp


